Workcamps in Übersee sind eine gute Möglichkeit mittels solidarischer und gemeinnütziger Arbeit mit Land und Leuten in intensiven Kontakt zu kommen.
Oft finden die Camp-Projekte in kleinen Gemeinden in ländlicher Umgebung statt, abseits gängiger touristischer Highlights. Als Freiwillige*r unterliegst du annähernd den lokal üblichen Arbeits- und Lebensbedingungen. Das bietet dir die Chance einen Ausschnitt der realen Lebenswelt des Gastlandes sehr direkt kennenzulernen.
Suchmaschine für Workcamps
Im Onlineformular unten kannst du passgenau entsprechend deinem Alter, dem gewünschten Datum und dem Inhalt des Workcamps suchen.
Du erhältst dann Ergebnisse aus einer Datenbank, in der unsere Partnerorganisationen ihre angebotenen Workcamps gelistet haben. In den einzelnen Workcamp-Beschreibungen findest du alle Details zu Unterkunft, Verpflegung und eventuelle zusätzliche Kosten.
Aufgrund möglicher negativer Auswirkungen auf die Kinder durch häufig wechselnde Bezugspersonen, bietet ICJA keine Workcamps in Waisenhäusern an. Es ist technisch leider nicht möglich, solche Projekte aus der Datenbank heraus zu filtern.
Da internationale Freiwilligenarbeit in der Regel in den Gastländern keine öffentliche Förderung erhält, sind in allem Camps meist noch zusätzliche Gebühren zu entrichten. Damit werden die Kosten für eure Unterkunft und Verpflegung beglichen. Ihr unterstützt aber auch damit die gemeinnützige Arbeit der Freiwilligendienste vor Ort. Es entstehen bei einem Workcamp in Übersee in der Regel folgende Kosten:
Du hast dein Workcamp bereits gefunden? Dann kannst du dich hier dafür anmelden.
Freiwilligendienste in Workcamps sollen keine „Konsumveranstaltung" sein, sondern die Möglichkeit bieten, sich durch ehrenamtliche Arbeit bei den Gastgebenden nützlich zu machen. Ausserdem bieten sie die Möglichkeit die jeweilige Kultur und die sozialen Verhältnisse im direkten und freundschaftlichen Kontakt mit den Menschen des Gastlandes kennen zu lernen.
Damit dies gelingt, solltet Ihr unbedingt bereit sein, euch vor der Reise intensiv mit dem jeweiligen Land, der eigenen Rolle als Reisender und den gesellschaftlichen Verhältnissen auseinander zu setzen. Hilfreich ist auch die Fähigkeit auf unerwartete Situationen flexibel reagieren zu können und mit einfachsten Verhältnissen zurecht zu kommen. Grundkenntnisse der jeweiligen Landessprache sind von großem Vorteil (in Afrika: Englisch bzw. Französisch, in Asien Englisch bzw. Französisch, in Lateinamerika: Spanisch).
Auch für die Teilnehmenden des Gastlandes ist das Workcamp eine Chance sowohl ihr eigenes Land als auch junge Menschen aus anderen Ländern kennen zu lernen. Damit es ein wirklicher Austausch werden kann, ist es auch hier wichtig sich vorher Gedanken zu machen, welchen Beitrag ich denn als Repräsentiernde*r meines eigenen Landes leisten kann.
Wir bitten dich daher, dich vorab mit den besonderen Problemlagen zu beschäftigen, die durch Nachwirkungen der kolonialen Vergangenheit sowie die ökologischen Kosten des Flugverkehrs verursacht werden. Bestandteil der Vermittlung in ein Workcamp in den globalen Süden ist daher ein individuell vereinbartes Vorbereitungsgespräch (per Telefon oder auch persönlich, Ansprechpartner ist Nikolaus Ell nell(at)icja.de).
- Die Seite fair-reisen.brot-fuer-die-welt.de mit vielen hilfreichen Tipps zu Fernreisen.
- Ein Video zum Phänomen Voluntourismus mit vielen kritischen Denkanstössen, die erstmal unbequem sind. Letztlich führen sie zu einer deutlich ehrlicheren Auseinandersetzung mit dem Phänomen "Helfen und Reisen" und einem von vielen Teilnehmenden auch gewünschten persönlichen Lerneffekt. www.youtube.com/watch
- Die Broschüre „Mit Kolonialen Grüßen…“, ebenfalls mit zahlreichen Denkanstößen, zum Download hier
- Chimamanda Ngozi Adichie spricht im TED Talk von der Wirkung von Stereotypen: The Danger of a single Story, zum Anschauen hier (Das Motto dieser Vorträge lautet: „Ideas worth spreading“)
Informationen zum ökologischen Fußabdruck von Flugreisen
ICJA Glossar zu den Begriffen Frieden, Entwicklung, Rassismus und Kultur
Desweiteren ist es uns wichtig darauf hinzuweisen, dass der ICJA weder „Entwicklungszusammenarbeit“ noch „Entwicklungshilfe“ betreibt. Dementsprechend liegt das Ziel eines Workcamps in der interkulturellen Erfahrung der Teilnehmenden. Wir distanzieren uns von der herkömmlichen Definition, in der Entwicklung mit einem bestimmten industriellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozess gleichgesetzt wird, der von allen Ländern durchlaufen werden muss. Durch seine Programm- und Bildungsangebote möchte der ICJA stattdessen für das komplexe Themenfeld Entwicklung sensibilisieren.