In Projekten des Freiwilligendienstes einerseits und seiner Bildungsarbeit auf Seminaren andererseits leistet der ICJA einen Beitrag zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). Im Folgenden möchten wir kurz einige Beispiele des Engagements im BNE darstellen:
In mehreren Projekten arbeiten Freiwillige direkt im Bereich BNE.
In Deutschland beispielsweise im regionalen Umweltzentrum Ökowerk Emden, mit dem Leitziel Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rahmen des BLK-Programms 'Transfer-21' in Niedersachsen.
Bolivien: Ein ökologisches Projekt klärt die Bevölkerung über Umweltschutz auf, bietet Bildungsprogramme an und unterstützt das Umweltprogramm der lokalen Regierung.
Ecuador: Ein Stiftungsprojekt betreibt ökologischen Anbau (Hacienda Picalquí), Aufforstungsprogramme, Umwelterziehungsprogramme für Schüler (Centro de Capacitación Picalquí) sowie international geförderte Projekte der Entwicklungszusammenarbeit in ländlichen Gemeinden.
Kenia: Ein Projekt zur Gemeindeentwicklung in Kiptere. Das Projekt hat zum Ziel, die sozio-ökonomische Situation der Menschen im Westen Kenias zu verbessern, u.a. durch landwirtschaftliche (Weiter-)Bildung der lokalen Bevölkerung und Sensibilisierung junger Menschen für Hygiene und Gesundheit im Alltag.
Indien: Ein Heim für Waisen und Halbwaisen aus ländlichen / bildungsfernen Familien in Karnataka. Das Ziel des Projektes ist es, den Kindern Bildung und Fähigkeiten wie Gärtnern, Viehzucht, einfache Tischlerarbeiten etc. zu vermitteln.
In den Begleit- und Fortbildungsseminaren des ICJA sollen die Teilnehmenden das Konzept der Nachhaltigkeit/Bildung für nachhaltige Entwicklung verstehen und erkennen. Was hat das mit der Welt, mit ihrer Zeit im Ausland und mit ihnen selbst zu tun? Dabei werden Themen diskutiert, die sich mit Fragestellungen wie zum Beispiel "Global denken - lokal handeln" beschäftigen oder in Rollenspielen Situationen nachgestellt, z.B. "Was, wenn wir so weitermachen wie bisher?"
In der Arbeit mit Rückkehrenden aus dem Freiwilligendienst bietet ICJA das Projekt "GLOBE - Globales Lernen an Berufsschulen" an. Hier werden Nachhaltigkeitsthemen in eintägigen Workshops bundesweit an Berufsschüler*innen vermittelt. Themen sind z.B. "Was hat mein Handy/ mein Computer mit Globalisierung zu tun? - Ressourcenverbrauch und Arbeitsbedingungen in der IT-Industrie" oder "Fairtrade und nachhaltiger Konsum - Eine Gedankenküche."
Für die Jahre 2009/2010 wurde unser Freiwilligendienst als UN Dekadeprojekt ausgewählt. Mit dieser Auszeichnung würdigt die deutsche UNESCO Kommission entwicklungspolitische Initiativen und Projekte in Deutschland, die dazu beitragen die Milleniumsziele der Vereinten Nationen zu erreichen und dadurch zu einer nachhaltigeren, lebenswerteren Welt beitragen.
Der Begriff "Bildung für nachhaltige Entwicklung" bedeutet Bildung, die Menschen dazu befähigt, globale Probleme vorherzusehen, sich ihnen zu stellen und sie zu lösen. Er bezeichnet darüber hinaus eine Bildung, die Werte und Prinzipien fördert, die Basis für eine nachhaltige Entwicklung sind. Letztendlich meint er auch eine Bildung, die die Komplexität und die gegenseitige Abhängigkeit von drei Dimensionen hervorhebt: Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft.
Agenda 21 der UN-Dekade, www.bne-portal.de
ICJA wurde für seine Bildungsarbeit auf Seminaren und den Freiwilligenaustausch als Lerndienst im Allgemeinen ausgezeichnet. Die Arbeit des ICJA wurde damit als Beitrag zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung anerkannt und gewürdigt. ICJA verpflichtet sich wiederum die Qualität der Bildung im lebenslangen Lernen weiter zu fördern, sowie öffentliches Bewusstsein für die Notwendigkeit nachhaltiger Entwicklung zu schaffen.
Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und bedanken uns bei unseren Partnern, Einsatzstellen und Gastfamilien in Deutschland und weltweit. Sie tragen durch ihr Engagement den internationalen Austausch. Die Würdigung der UNESCO gilt ihnen allen.