ICJA organisiert seit 2015 jährlich friedenspädagogische Jugendbegegnungen und Trainings in denen Jugendliche und Fachkräfte der Jugendarbeit sich zu aktuellen Krisen und Problemen innerhalb Europas bzw. mit benachbarten Regionen austauschen und mittels interaktiven, partizipatorischen Methoden des non formal learning für sie wichtige Themen bearbeiten können.
Young activists for peace steht dabei für:
Angesichts schwelender Kriegsherde und zunehmender Spannungen zwischen Russland und seinen Nachbarstaaten sowie der EU ergibt sich für die heranwachsende Jugend in Gesamteuropa ein verzerrtes Bild auf den europäischen Einigungsprozess. Ganz im Widerspruch zu den fundamentalen Zielen der EU, führt die EU–Annäherung osteuropäischer Länder immer häufiger zu einer Spaltung und zu Misstrauen und wird zu einer Bedrohung für den Frieden. Vor diesem Hintergrund haben sich 2015 im Rahmen des Projekts „Young Activists for Peace" friedensbewegte Jugend- und Freiwilligendienstorganisationen aus Georgien, Russland und Ukraine sowie aus Estland, Deutschland und Frankreich zusammengeschlossen, um die Rolle Jugendlicher bei der Friedensbildung zu stärken.
Ziel des Projekts war es, die persönliche Begegnung zwischen Jugendlichen aus Russland, benachbarten Partnerländern der östlichen Partnerschaft sowie der EU im Rahmen des Programms Erasmus+ Jugend in Aktion zu ermöglichen und durch mediale Beeinflussung entstandene Feindbilder in positive Begegnungserfahrungen umzuwandeln.
Hierzu wurden im Sommer 2015 in Berlin, Sievershausen und Denkte drei Aktivitäten angeboten: ein Training für 17 Fachkräfte der Jugendarbeit und zwei Jugendbegegnungen mit insgesamt 57 internationalen Teilnehmenden.
Activity report initial training in Berlin 2015
Die Zunahme geflüchteter Menschen die in der EU Schutz und Asyl suchen führt derzeit zu einer Spaltung der EU Regierungen und Unterwanderung des Einheitsprinzips. Das Szenario einer dauerhaften Zunahme der Migration in die EU wird zunehmend als Bedrohung für eigene Interessen und den gesellschaftlichen Frieden wahrgenommen. „Fremden“feindlichkeit und Rassismus sowie Hass auf alle Zugewanderten haben auch unter jungen Menschen in erschreckendem Maß zugenommen, nachgewiesenermaßen gerade dann, wenn diese bisher kaum Berührungspunkte und Begegnungen mit geflüchteten Menschen hatten.
Vor diesem Hintergrund haben sich 11 friedensbewegte Jugend- und Freiwilligendienstorganisationen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Italien, Kroatien, Serbien und der Türkei zusammengeschlossen um persönliche Begegnungen zwischen Jugendlichen aus EU und Nachbarländern sowie geflüchteten Menschen zu ermöglichen. 5 bzw. 6 Gruppen á 5 Jugendlichen, darunter auch fünf geflüchtete junge Menschen lebten und arbeiteten für 2 Wochen zusammen, nahmen an einem „Friedensstifter“ - Training teil und übten demokratische Entscheidungsprozesse sowie gewaltfreie Konfliktlösungsmethoden ein. Sie besuchten Einrichtungen in denen Geflüchtete leben und machten je nach Bedarf und Interesse kreative Angebote für Kinder-, Jugendliche und Erwachsene.
Die Projektaktivitäten fanden ab Februar 2016 bis März 2017 statt und bestanden aus: -einem 12 monatigen themenbezogenen Europäischen Freiwilligendienst einer griechischen Jugendlichen im Berliner Büro des ICJA, - einem Eröffnungstraining von 6 Tagen Dauer für 22 Mitarbeitende der Jugendarbeit (Berlin) und -zwei Jugendbegegnungen mit insgesamt 55 Teilnehmenden.
Religiös und weltanschaulich begründete Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt gegen Menschen unterschiedlicher Religion oder Weltanschauung nehmen in europäischen Gesellschaften rapide zu. Daher möchte dieses Projekt Jugendliche sowie Mitarbeitende von Jugendorganisationen innerhalb eines ganzheitlichen friedenspädagogischen Ansatzes befähigen den friedlichen Dialog zu praktizieren.
In diesem Sinne wurden im Jahr 2017 folgende Aktivitäten zum Schwerpunkt "Dialog des Friedens" durchgeführt:
Insgesamt 88 Jugendliche und in der Jugendarbeit Engagierte aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, dem Vereinigten Königreich, der Türkei sowie Aserbeidschan, Georgien, Russland, Israel und Palästina) wurden durch das Projekt erreicht.
Activity report Hohensolms 2017
Vor dem Hintergrund einer weiteren Zunahme von Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt gegen Geflüchtete und Migrant*innen in vielen EU-Ländern war es Ziel dieses Projekts, die Grundlagen eines friedlichen Miteinanders zu festigen und den friedlichen Dialog Jugendlicher über die Zukunft unserer Planeten sowie ihre aktive Bürgerschaft und demokratischen Werte zu fördern. Jugendliche sowie Mitarbeitende von Jugendorganisationen wurden durch friedenspädagogische Begegnungen dazu befähigt, der zunehmenden Radikalisierung in Politik und Gesellschaft den friedlichen Dialog entgegen zu setzen. Übergreifendes Thema waren die Sustainable Developement Goals (SDG) und ihr Stellenwert bei der Verwirklichung eines dauerhaften Friedens auf unserem Planeten. Durch Workshops zu SDGs wurden die Teilnehmenden in die Lage versetzt, sich aktiver, verantwortungsbewusster und informierter in die Suche nach Lösungen im Sinne der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der UN Agenda 2030 einzubringen. Durch die Teilnahme am Training "Jugendliche werden zu Friedensstifter*innen" erlernten sie die Grundlagen eines friedlichen Zusammenlebens und wie mit rechtspopulistischer, menschenverachtender Propaganda gegen Migrant*innen und Geflüchtete umgegangen werden kann. Dabei war es wichtig, dass auch junge Menschen mit eigener Fluchterfahrung für dieses Anliegen gewonnen und in den Gestaltungsprozess der Projektaktivitäten einbezogen werden konnten.
Insgesamt wurden 30 Jugendliche und 23 Jugendarbeit engagierte aus 10 Ländern (Aserbaidschan, Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Georgien, Israel, Russland, Türkei und Palästina) durch die insgesamt drei Projektaktivitäten erreicht Diese Projektaktivitäten fanden ab März 2018 bis Februar 2019 statt und bestanden aus:
Nach einer durch die Auswirkungen der Pandemie bedingten Unterbrechung konnten wir die Reihe YAP im Herbst 2021 endlich fortsetzen. Unter dem Titel „Young Activist Performing Peace“ konnten ehrenamtlich Aktive und hauptamtlich Mitarbeitende der Jugendarbeit aus 8 Ländern die aktivierende Kraft theaterpädagogischer und körperorientierter Methoden als Zugang zur gemeinsamen Auseinandersetzung über Werte wie Freiheit, Respekt, konstruktivem Umgang mit Konflikten und Achtung vor den Menschenrechten nutzen. Die internationalen Teilnehmenden wurden auf einem Trainingsseminar in der Anwendung theaterpädagogischer Methoden geschult und entdeckten dabei Konzepte der gewaltfreien Konflikttransformation und Friedensbildung für ihre eigene Arbeit.
Folgende Fragen waren für uns bei der Entwicklung des Programmes zentral:
Insgesamt 17 in der Jugendarbeit Engagierte aus Aserbeidschan, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Israel, Palästina und der Türkei wurden durch das Projekt erreicht. Sie konnten sich in Methoden der Theaterpädagogik fortbilden und werden diese künftig in ihren eigenen Aktivitäten mit Jugendlichen anwenden. Somit trägt das Projekt zu einer qualitativen Weiterentwicklung der nationalen und internationalen Jugendarbeit bei.
Young Activists Communicating Peace
2022: In Europa findet ein Krieg statt, Seit Februar greift Russland die Ukraine mit brutaler militärischer Härte an, erklärtes Ziel ist die Vernichtung der Ukraine als Staat. Im öffentlichen Diskurs scheint das Denken in der Kriegslogik alternativ zu sein: es gilt das Recht des Stärkeren und Europa findet sich widerstrebend in der Rolle einer Kriegspartei wieder. Milliarden von Euros werden nun für Waffen ausgegeben.
ICJA sieht sich seit seiner Gründung als Friedensorganisation! Daß eine Verständigung zwischen Menschen über alle trennenden Grenzen hinweg und trotz staatlich verordneter Feindschaft möglich ist, ist unsere Überzeugung, unsere Erfahrung und auch unser Antrieb, dieses weiter unseren Teilnehmenden zu ermöglichen.
In dieser Situation realisierte ICJA ein internationales Training mit 21 Teilnehmenden aus den Ländern Ukraine, Türkei, Estland, Italien, Frankreich, Griechenland, Finnland, Litauen, Slowakische Rep. und Deutschland. Online gab es Gespräche mit zwei Teilnehmenden aus Russland.
Geleitet wurde das Training durch zwei in Friedens- und Konfliktpädagogik erfahrene Trainer*innen.
Zentrale Fragestellungen waren dabei:
Welche Konzepte helfen uns, zwischenmenschliche und gesellschaftliche Konflikte zu verstehen und zu bearbeiten?
Wie ist es möglich, friedlich zu kommunizieren, statt zu eskalieren und wie können wir dies in unserer Arbeit mit Jugendlichen umsetzen?
Young Activists for Peace and Sustainable Future
Wir erleben in unserer Welt eine fortschreitende Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und eine möglicherweise nicht mehr umkehrbare globale Erwärmung. Gleichzeitig nehmen antidemokratische und nationalistische gesellschaftliche Strömungen zu und damit einhergehend rassistische und diskriminierende Aussagen.
Hier setzte diese Jugendbegegnung an: 24 Jugendliche aus Griechenland, Italien und Deutschland machten sich auf die Suche nach positiven Vorbildern und hilfreichen Kompetenzen mit denen eine friedlichere und nachhaltigere Zukunft für uns alle erreicht werden kann. Dazu nahmen wir die Beiträge migrantischer Communities in den Ländern der EU zu den UN Nachhaltigkeitszielen den Fokus. Ziel war es, Jugendlichen positive Anstöße zu geben sich für ein solidarisches und friedliches Zusammenleben von Menschen verschiedenster Weltanschauungen und Lebensentwürfe und für einen nachhaltigen Lebensstil zu engagieren. Die Jugendbegegnung war aus folgenden Modulen aufgebaut
Standing together Against Racism
Europäische und internationale Jugendorganisationen spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der immer größer werdenden Herausforderungen durch Rassismus und Intoleranz gegenüber Flüchtlingen, Migranten, Schwarzen Menschen und People of Colour (BPoC).
In den letzten Jahren sind der zunehmende Nationalismus und die Radikalisierung junger Menschen zu einer wachsenden Bedrohung für Frieden und Demokratie in vielen Ländern der Europäischen Union (EU) und in anderen Ländern weltweit geworden. In einer Einwanderungsgesellschaft sollten Jugendorganisationen die Integration fördern. Als solche müssen sie glaubwürdige Institutionen sein, die ihre Bildungsprogramme auf einer wirklich antirassistischen Struktur, einer antirassistischen Kultur und einem antirassistischen Verständnis aller Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen (NRO) aufbauen.
Das Erasmus+ Partnerschaftsprojekt "Standing Together Against Racism in Europe - STAR E" ermöglichte 18 Teilnehmenden aus Dänemark, Frankreich, Italien, Spanien, Slowakische Rep und Deutschland, die Rolle und das Profil ihrer jeweiligen europäischen Jugend-NGOs bei der Bekämpfung von Rassismus zu stärken und sie zu Vermittlern des Dialogs und der sozialen Inklusion zu machen. Außerdem wurde durch das europäische Seminar die Rolle der Anti-Rassismusarbeit in internationalen Freiwilligendienstprogrammen gestärkt. Die Teilnehmenden lernten, wie sie gemeinsam mit den Freiwilligen über diese Fragen nachdenken und sie vor, während und nach ihrem Freiwilligendienst für Rassismus sensibilisieren können.
Activity report Young Activists Communicating Peace
Activity report Young Activists for Peace and Sustainable Future
Wir danken für die Förderung durch die Europäische Union