Verein

ICJA Freiwilligenaustausch weltweit leistet durch internationale Begegnungen und interkulturelle Bildung praktische Friedensarbeit und fördert gesellschaftspolitisches Engagement.

Seit 75 Jahren setzen sich Menschen für den Verein ICJA ein. Wir tun dies freiwillig und ehrenamtlich. Wir ermöglichen es jungen und älteren Deutschen ins Ausland zu gehen und dort in Projekten ehrenamtlich mitzuarbeiten. Genauso ermöglichen wir es Menschen aus aller Welt, das Gleiche in Deutschland zu tun.

Ein Video, in dem Zeitzeug*innen aus über 70 Jahren berichten und das bei dem 70-jährigen Jubiläum des ICJA in Dessau entstanden ist, findet ihr hier: Zeitzeug*innen Video.

Allgemein

Wir sind davon überzeugt, dass ein Workcamp oder ein freiwilliges Jahr eine enorm wichtige und bereichernde Lernerfahrung ist. Als Freiwillige*r kann man Vielfalt erleben und sich dabei für soziale, kulturelle oder ökologische Projekte einsetzen. Zusammen mit unserem Bildungsprogramm verändert ein Workcamp oder ein Freiwilligendienst das Welt- und Menschenbild jedes Einzelnen und fördert die Sensibilität für die Herausforderungen der Globalisierung. Wir im ICJA, die wir die Erfahrung bereits gemacht haben, finden sie spannend und bildend gleichzeitig.

Wir haben als Programmteilnehmende, Gastfamilien, Aufnahmeprojekte oder an anderer Stelle ähnliche Erfahrungen machen können. Aus diesem Grund engagieren wir uns jetzt beim ICJA dafür, dass auch in Zukunft Workcamps und Freiwilligendienst die Weltoffenheit fördern und zu einer entscheidenden Erfahrung im Leben vieler Menschen werden kann.  

Der ICJA ist ein Verein, der sich auf ehrenamtliche Arbeit stützt.

Die Arbeit des ICJA kann mit den Worten "Freiwillige für Freiwillige" beschrieben werden. Die weltweiten Freiwilligendiensteinsätze, die der ICJA anbietet, werden von einer Struktur getragen, die selbst aus Freiwilligen besteht und in der Form eines Vereins (in der Mitgliederversammlung) organisiert ist. Der ICJA ist dementsprechend kein profitorientiertes Unternehmen, sondern ein gemeinnütziger Verein, dem jede Person beitreten kann, die die Ziele des ICJA unterstützenswert findet. Die Gemeinnützigkeit des ICJA ist anerkannt, wodurch er in der Lage ist, Spendenbescheinigungen auszustellen.

In diesem Zusammenhang ist interessant anzumerken, dass der ICJA bundesweit als freier Träger der Jugendhilfe gemäß § 75 KJHG und auch Durchführungsorganisation des Europäischen Freiwilligendienstes ist.

Jährlich findet eine Mitgliederversammlung (MV) statt, die Grundsatzfragen wie Aufnahme eines neuen Programms oder Verabschiedung des Leitbilds behandelt. Dort wählen die Mitglieder ihre Delegierten für die Delegiertenversammlung (DV). Diese werden für die Dauer von zwei Jahren benannt. Es gibt maximal 20 Delegierte. Die DV tritt in der Regel zweimal im Jahr zusammen. Ihre Aufgaben sind zum Beispiel:
•    Behandlung von Richtlinien für die Arbeit des Vereins
•    Wahl des Vorstands
•    Beschlussfassung über den Haushaltsplan

Der Vorstand besteht aus 4 Personen, trifft sich mehrmals jährlich und leitet die Arbeit des Vereins im Auftrag der DV. Er setzt sich aus dem/der Vorsitzenden, dem/der stellvertretenden Vorsitzenden, dem/der Schatzmeister*in und einem/r Beisitzer*in zusammen. Er wird für jeweils 2 Jahre gewählt.

Geschichte

  • 1949 - Ein Lernprogramm für junge Deutsche aus der BRD

    1949 - Ein Lernprogramm für junge Deutsche aus der BRD

    Zwei unterschiedliche inhaltliche Interessen standen am Anfang des Jugendprogramms mit den USA. Nach Beendigung des II. Weltkrieges und Niederschlagung des Nazi-Regimes durch die Alliierten machte es sich das US-State-Department zum Ziel, jungen Deutschen eine neue Weltanschauung zu vermitteln und so zur demokratischen Entwicklung in Deutschland beizutragen. Die Church of the Brethren und ihr Gründervater John Eberly wiederum sahen im Schüleraustausch ein Lernprogramm für Frieden, Versöhnung, Ökumene und internationale Verständigung aus christlicher Perspektive.

  • 50er Jahre - Zwei Schritte voran

    50er Jahre - Zwei Schritte voran

    Zunächst entstand ein bilaterales Schulprogramm für Schülerinnen und Schüler aus der BRD und den USA. Es entwickelte sich ein tatsächlicher Austausch. Bereits Ende der 50er Jahre wurde aus dem bilateralen Programm ein multilaterales Programm, an dem auch junge Menschen aus anderen europäischen Staaten teilnahmen (Holland, Schweden, Österreich). Nicht mehr nur mit den USA, sondern auch untereinander begann der Austausch von Teilnehmenden.

  • 60er Jahre - Internationalisierung: Nord-Nord-Süd- und Projektaustausch beginnt

    60er Jahre - Internationalisierung: Nord-Nord-Süd- und Projektaustausch beginnt

    Nun nehmen auch Länder des Südens am Austausch teil (1966: 9 europäische, 2 lateinamerikansiche, 3 asiatisch/pazifische Länder sowie ein afrikanisches Land). Inhaltlich gewinnt der Entwicklungsgedanke an Stellenwert. Zum Schulprogramm gesellen sich erste Einsatzstellen in Projekten. Vor dem Hintergrund des Vietnam-Kriegs und der Studentenrevolte wird der Führungsanspruch der Gründungsorganisation in den USA und damit einhergehend auch die christliche Orientierung hinterfragt. Man fordert die Demokratisierung der Zusammenarbeit der internationalen Partnerkomitees, die im Anschluss auch umgesetzt wird (one country one vote).

  • 70er Jahre - Weiterer Ausbau der Projekteinsatzstellen und des Bildungsprogramms

    70er Jahre - Weiterer Ausbau der Projekteinsatzstellen und des Bildungsprogramms

    Die Reflektion der Teilnehmenden (auch der RückkehrerInnen) über die Nord-Süd-Differenz soll nun aktiv gefördert werden. "Ziel dieses Bewusstwerdungsprozesses soll die kritische Auseinandersetzung mit den sozialen, politischen und ökonomischen Gegensätzen sein und die daraus resultierende Bereitschaft, sich aktiv für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen" (Protokoll der internationalen Mitgliederversammlung von 1972).

  • 80er Jahre - Inhaltliche Weiterentwicklung des Bildungsprogramms

    80er Jahre - Inhaltliche Weiterentwicklung des Bildungsprogramms

    Neben den entwicklungspolitischen Inhalten werden verstärkt umweltpolitische, Gender- und Deutsch-Deutsche Fragestellungen in der inhaltlichen Arbeit aufgegriffen. Ein Programm für benachteiligte Menschen wird geschaffen sowie Überlegungen zum Aufbau eines Ausbildungsprogramms für Programmteilnehmende aus dem Süden angestellt. Der hohe Politisierungsgrad dieser Dekade lässt sich auch an der Entsendung einer "Arbeitsbrigade" nach Nicaragua 1988 ablesen.

  • 90er Jahre - Aus Nord-Nord-Süd- wird vor allem Nord-Süd-Austausch

    90er Jahre - Aus Nord-Nord-Süd- wird vor allem Nord-Süd-Austausch

    Ende der 90er Jahre gibt es kein Schulprogramm mehr im ICJA. 1994 bricht das US-amerikanische Komitee zusammen. Der ICJA und die anderen internationalen Partner arbeiten jedoch weiter. Ende der 90er Jahre ist der ICJA eine Organisation für internationale Freiwilligendiensteinsätze geworden. Damit einher geht der Ausbau der Föderation auf bis zu 34 Länder sowie die Fokussierung auf den Austausch mit Ländern des Südens (ca. 70 % der Teilnehmenden gehen in Länder des Südens.).

  • 2000er Jahre - Vielfalt der Förderprogramme

    2000er Jahre - Vielfalt der Förderprogramme

    Der ICJA entsendet nun auch für 6 und in einem Programm sogar für 3 Monate. Die Ausreise erfolgt nicht nur im Sommer, sondern auch im Januar. Zusätzlich zum "klassischen" ICJA-Freiwilligendienst werden weltwärts, ADiA, FSJ im Ausland als Zivildienstersatz, Internationale Freiwilligendienste für alle Lebensphasen und Europäischer Freiwilligendienst (EVS) angeboten und fordern neue Auseinandersetzungen mit friedenspolitischen Fragestellungen. Inhaltlich werden zudem entwicklungspolitische Fragestellungen unter dem Blickwinkel des "Globalen Lernens" neu in die Bildungsarbeit aufgenommen. Dies stellt die Weichen für das Projekt „GLOBE – Globales Lernen an Berufsschulen“. Im Rahmen dieses Projekts bieten Globe-Multiplikator*innen ab 2010 bundesweit Workshops zu global relevanten Themen für Schüler*innen an.

  • 2010er Jahre - Wehrpflicht in Deutschland adé und neue Programme entstehen

    2010er Jahre - Wehrpflicht in Deutschland adé und neue Programme entstehen

    Durch das Einstellen der Wehrpflicht in Deutschland im Januar 2011 werden die Förderprogramme FSJ 14c und ADiA für den Freiwilligendienst im Ausland als Wehrdienstersatz abgeschafft. Im Anschluss werden neue internationale Jugendfreiwilligendienste (weltwärts, IJFD, IJFD Süd-Nord) eingeführt und bieten weitere Möglichkeiten für junge Frauen und Männer aus Deutschland und weltweit gefördert ein Jahr Freiwilligendienst zu leisten.

  • 2013 - Integration des yap-cfd und Workcamps

    2013 - Integration des yap-cfd und Workcamps

    Der ICJA integriert im August 2013 das Angebot des yap-cfd, sich in einem Workcamp zu engagieren, in seine Arbeit. Es bietet die Möglichkeit, in einer internationalen Gruppe 2-3 Wochen gemeinsam zu leben und zu arbeiten. Gleichzeitig geht der seit 90 Jahren bestehende Verein yap-cfd in der Struktur des ICJA Freiwilligenaustausch weltweit auf.

  • ab 2014 – Geflüchtete als Freiwillige und Anti-Rassismus im Fokus

    ab 2014 – Geflüchtete als Freiwillige und Anti-Rassismus im Fokus

    Ab 2014 erweitert der ICJA seine Bildungsarbeit auf europäische Förderprogramme, die den Austausch gerade innerhalb Europas intensivieren. Als Reaktion auf die Flüchtlingskrise führt der Verein 2015 einen Freiwilligendienst von Geflüchteten in Berliner und Brandenburger Einsatzstellen ein. Aus diesem Projekt erwachsen später weitere Bemühungen, die Inklusion von Migrant*innen im Rahmen des Projekts „INVOLVE“ zu unterstützen. Mit dem gleichzeitigen Erstarken rechter, populistischer Bewegungen rückt das Thema Anti-Rassismus noch weiter in den Fokus des Vereins. Diesem begegnet der ICJA nicht nur mit einem internen Anti-Rassismus-Projekt, sondern auch mit seiner Beteiligung an der europäischen Allianz „STAR E – Standing together against Racism in Europe“.

  • Pfingsten 2024 - 75 Jahre ICJA

    Pfingsten 2024 - 75 Jahre ICJA

    Pfingsten 2019 feierte der ICJA sein 70-jähriges Jubiläum in Dessau unter dem Motto "Grenzenlos vereint". Pfingsten 2024 feierte er das 75ste Jubiläum mit dem Titel: "Friede, Freude Freiwilligendienst" in einer Zeit, in der die Zahl der weltweiten Konflikte Jahr für Jahr zunimmt. Sie gehen nicht spurlos am ICJA vorbei. Bereits durch die Corona-Krise musste er mehrfach in den Krisen-Modus wechseln und sofortige Rückreisen organisieren. Durch die Klimakrise hinterfragt ICJA seinen Beitrag zu ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit.  

Geschäftsstellen

Die Arbeit des ICJA wird bundesweit durch die Geschäftsstelle in Berlin und einer Zweigstelle in Frankfurt koordiniert. Zu den Aufgaben der Geschäftsstelle gehören zum Beispiel die Beratung und Unterstützung aller, die sich für das Programm des ICJA interessieren oder daran teilnehmen, die Organisation der Seminare, die Koordination und Unterstützung der Regional- und Ehrenamtlichenarbeit, die Kontaktpflege mit den Partnerkomitees und nationalen wie internationalen Gremien sowie die gesamte Kommunikations- und Verwaltungsarbeit. Dazu gehört natürlich auch die Hilfestellung in bürokratischen Fragen, wie der Unterstützung bei Visa-Anträgen oder der Hilfe bei der Erlangung einer Arbeitserlaubnis. Eben alles, was die unterschiedlichen Austauschprogramme an Arbeit mit sich bringen. Auf dieser Homepage möchten wir über alle Fragen die unsere Arbeit, den Freiwilligendienst, das Ehrenamt oder unsere Bildungsangebote betreffen aufklären.

Darüber hinaus beraten wir gerne auch per E-Mail-Anfrage oder per Telefon. Nicht alle Mitarbeitenden sind täglich am Arbeitsplatz zu erreichen. Dennoch wird von

Montag bis Donnerstag von 9 - 13 Uhr und 14 - 17 Uhr, Freitag von 9 - 13 Uhr und 14 - 15 Uhr

immer jemand zur Verfügung stehen, um die wichtigsten Auskünfte zu erteilen oder Anfragen weiterzuleiten. Wir freuen uns auf Anrufe unter 030 – 20007160 oder E-Mails unter icja(at)icja.de.

Regionalgruppen

In ganz Deutschland gibt es Regionalgruppen des ICJA. Sie sind Ansprechpartner*innen des ICJA vor Ort. In der Mehrzahl verfügen unsere ehrenamtlich in Regionalgruppen Mitarbeitenden über eigene Austauscherfahrungen. Sie beraten sowohl am Programm interessierte Bewerbende als auch Gastfamilien und Einsatzstellen. Die Betreuung der internationalen Freiwilligen in den jeweiligen Einzugsgebieten wird durch die Mitglieder der Regionalgruppen gewährleistet. Die Geschäftsstelle stellt gerne den Kontakt zu den einzelnen Regionalgruppen her. Tel 030 - 200071 60 oder icja(at)icja.de

Netzwerk

Internationales Netzwerk

Im internationalen Dachverband ICYE, der Federation of National Committees in the International Cultural Youth Exchange, sind der ICJA und 35 Partnerorganisationen weltweit zusammengeschlossen. Innerhalb dieses Netzwerks findet der Großteil des Austauschprogramms des ICJA statt. Die internationale Föderation wird von einem Büro in Berlin koordiniert, dem International Office. Über den ICYE ist der ICJA an verschiedene internationale Institutionen angeschlossen, wie z.B. an die UNESCO, die Europäische Kommission oder auch das Coordinating Committee of International Voluntary Service. Für seine Arbeit erhielt der ICYE 1987 von den Vereinten Nationen die Auszeichnung zum Internationalen Friedensbotschafter.
ICYE International Office in Berlin www.icye.org

Nationales Netzwerk

Zur Sicherung seiner inhaltlichen und zur Durchsetzung seiner politischen Ziele ist der ICJA auf nationaler Ebene Mitglied in verschiedenen Dachverbänden. Schwerpunkte bilden hier die jugendpolitische aber auch die generationsübergreifende, die friedenspolitische und entwicklungspolitische Arbeit.

Dachverbände des ICJA

Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) in Bonn www.friedensdienst.de

Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend www.evangelische-jugend.de
Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Schülerinnen- und Schülerarbeit (AES) in Hannover www.aes-verband.de

Arbeitskreis Lernen und Helfen in Übersee (AK-LHÜ) in Bonn www.entwicklungsdienst.de

Mitglied bei

Eine Weltstadt Berlin - BER Berliner entwicklungspolitischer Ratschlag www.eineweltstadt.berlin

Berlin Global Village
Wir sind Mitglied bei Berlin Global Village e.V., dem Trägerverein des geplanten Eine-Welt-Zentrums. Wir wollen dort einen sichtbaren und einladenden Ort für alle Fragen der Einen Welt aufbauen. Berlin braucht einen Ort des Austauschs, der Impulse und des bürgerschaftlichen Engagements. Wir wollen diesen Ort schaffen, weil Berlin endlich einen Leuchtturm für globales friedenspolitisches Engagement braucht. www.berlin-global-village.de

Vereinsfotos

Profil

Profil

Welche Ideen liegen unserer Arbeit zugrunde? Diese werden hier in unserem Profil geschildert.

Qualität

Qualität

Hier erfährt man etwas über die Maßnahmen zur Qualitätssicherung und zur Auszeichnung des Vereins.